Mittelalterliches Schlagwerk - Teil 2
In Süd- und Südwesteuropa sehr verbreitet war (und ist)
das Tamburello oder Tamburin, bei dem in Aussparungen
in der Zarge Schellen- oder Zimbelpaare eingesetzt werden.
Die Spieltechniken bei dieser vermutlich in Ägypten entstandenen
Trommel sind vielfältig, und von einer leisen Begleitung zur
Flöte bis hin zur wilden Tanzmusik-Trommel ist alles möglich.
Eine Abwandlung dieser Trommel ist das Riqq oder Reqq,
das einen kleinen Durchmesser, eine tiefe Zarge und schwere Schellen
hat und eine andere Spieltechnik als die typischen Tamburintechniken
ermöglicht.
Weil das Fell bei diesen Trommeln fest mit der Zarge verbunden
ist, sind diese Instrumente stark witterungsabhängig. Deshalb
finden sich nördlich der Alpen auch ganz andere Trommeltypen
als im warmen Südeuropa.
In mittelalterlichen Abbildungen häufig vertreten sind die
sog. Päuklein. Diese wurden meistens paarweise am Gürtel
getragen oder einer zweiten Person am Rücken befestigt und
mit Stöcken gespielt. Durch eine Schnürung, die das Fell
am Korpus (Kessel) hielt, war es möglich, die Fellspannung
zu beeinflussen.
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Auch Trommeln, die Felle auf zylindrischen Zargen mit Schnürungen
befestigt haben, sind belegt. Wie bei den Tamburellos und Rahmentrommeln
sind auch hier unterschiedlichste Größen und Spieltechniken
vorstellbar und abgebildet: Als umgehängte Trommel, als Einhandtrommel
zur Einhandflöte, als Marsch- oder Rührtommel,
mit Schnarrseite und auch ohne.
Fortsetzung...
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